Aufklärung: Definition, Merkmale und wichtige Werke

Die Aufklärung wird als Zeit des Umschwungs bezeichnet und ebnete den Weg für ein neues, freies Denken. Verschiedene Merkmale kennzeichnen diese Epoche, die eine vernunftbegabte Denkweise etablierte.

Die Aufklärung, eine Epoche des 17. und 18. Jahrhunderts, steht als Zeit des geistigen Wandels und des Umschwungs in der Geschichte bekannt. Sie markiert einen Wendepunkt, der den Weg für ein neues, freies Denken und eine vernunftgeleitete Herangehensweise an das Leben ebnete.

Diese Epoche ist geprägt von einer Vielzahl charakteristischer Merkmale, die nicht nur die Epoche selbst, sondern auch die gesamte westliche Kultur nachhaltig geprägt haben. In dieser Abhandlung werden wir diese Merkmale näher beleuchten und die bahnbrechende Bedeutung der Aufklärung für die Entwicklung der Menschheit erörtern.

Definition: Das ist die Epoche der Aufklärung Die Merkmale der Aufklärung Die bekanntesten Autoren und Werke

Definition: Das ist die Epoche der Aufklärung

Die Epoche der Aufklärung begann etwa ab 1700, wobei die Aufklärung in der Literatur erst rund zwanzig Jahre später bekannt. Sie reichte bis 1800 und hatte das Ziel, die Menschen dazu zu bringen, ihren Verstand einzusetzen. Verstand und moralisches Urteilsvermögen standen im Fokus dieser Zeit des Umschwungs. Die Gesellschaft sollte damit glücklicher, humaner und zufriedener werden, der Gebrauch der Vernunft sowie ein moralisches Handeln wurden als Basis für Glück und Zufriedenheit gesehen.

Der Begriff „Aufklärung“ entstand im Zusammenhang mit dem Wunsch nach mehr „Licht“ nach der Zeit des Mittelalters. Dieses wurde als dunkle Epoche bezeichnet, die von Unwissen und Aberglauben gekennzeichnet war. Geistig und künstlerisch wurde die Antike als erstrebenswertes Ideal angesehen. Das Mittelalter hingegen galt für die Aufklärer als rückständig, die gesamte Zeit schien dem Verfall gewidmet zu sein. Nun sollte mit der Aufklärung endlich das neuzeitliche Denken einsetzen und für Erleuchtung sorgen. Besonders geschärft wurde der Begriff durch Immanuel Kant und sein Essay „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“. Kant definierte die Aufklärung als Weg aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Die Menschen sollten endlich lernen, weise zu sein, was auch zum Leitspruch der Aufklärung wurde.

Die Merkmale der Aufklärung

Die Aufklärung wird zeitlich zwischen dem Barock sowie der Zeit des Sturms und Drangs eingeordnet. Geschichtlich gesehen kam es zu Glaubenskonflikten, das Bürgertum emanzipierte sich und die Menschen zog es vom Land vermehrt in die Städte.

Sie wurden zu selbstbestimmten Individuen, zudem wurden die Stände abgeschafft. Endlich sollten mehr Bürgerrechte gelten und diese auch durchgesetzt werden können, Freiheit und Toleranz wurden größer geschrieben denn je. Das gesamte Weltbild der Menschen wandelte sich im Zuge der Aufklärung.

In der Literatur entstanden vor allem Dramen, gleichzeitig ging es um die Vermittlung der Ideale, für die die Aufklärung stand.

Eine Folge von internationalem Ausmaß war die Französische Revolution, die ihren Ursprung in den Ideen der Aufklärung hatte.

Video: Literaturepoche: Aufklärung (1720-1785) – Ursache, Ideen und Merkmale, Literatur, Vertreter erklärt!

Die bekanntesten Autoren und Werke

Gotthold Ephraim Lessing gehört ebenso zu den wichtigsten Autoren der Aufklärung wie Friedrich Gottlieb Klopstock oder Christoph Martin Wieland.

Nicht zu vergessen der berühmte Immanuel Kant, der noch heute im Deutschunterricht analysiert wird.

Johann Jakob Breitinger und Johann Jakob Bodmer waren nicht nur Namensvetter, sondern auch beide wichtige Vertreter der Aufklärung.

Zu den wichtigsten Werken aus der Epoche der Aufklärung gehören:

“Emilia Galotti“ (Lessing, 1772)
“Nathan der Weise“ (Lessing, 1779)
“Versuch einer kritischen Dichtkunst vor die Deutschen“ (Gottsched, 1730)
“Der Zürchersee“ (Klopstock, 1750)
“Miss Sara Sampson“ (Lessing, 1755)
“Kritik der reinen Vernunft“ (Kant, 1781)

Die Dichter und Dramatiker dieser Zeit zielten darauf ab, dass die Menschen endlich beginnen sollten, den eigenen Verstand zu nutzen und Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.